Thema der Woche | Cayenne - mit Capsaicin schlank und gesund

Capsaicin ist der scharfe Stoff aus Cayenne Pfeffer. Die Schärfe schmeckt nicht nur, sie ist auch gesund. Seit einigen Jahren ist die Wissenschaft den gesundheitlichen Vorteilen des Cayenne Pfeffers auf der Spur. Im Mittelpunkt der Forschung stehen dabei gleich mehrere Capsaicin-Eigenschaften: Capsaicin bekämpft Krebs, verdünnt das Blut, schützt den Magen, senkt den Blutzucker und ist gleichzeitig ein mächtiges Antioxidans. Capsaicin gilt ferner als Fatburner, der Ihnen hilft, Ihr Gewicht zu halten.

Capsaicin in Cayenne

Mögen Sie es scharf? Lieben Sie das brennende Gefühl auf der Zunge, die darauf folgende Hitze im Körper und die Schweißperlen auf Ihrer Stirn? Dann haben wir viele gute Nachrichten für Sie! Cayenne-Schärfe ist nämlich so gesund, dass Sie täglich davon essen können – besonders dann, wenn Sie ein bestimmtes Ziel im Auge haben.

Vielleicht möchten Sie die Fliesseigenschaften Ihres Blutes verbessern – und damit Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen? Oder möchten Sie vielleicht einer möglichen Krebserkrankung zuvorkommen? Ihrem Magen etwas Gutes tun? Sie wären glücklich, wenn Ihr Blutzuckerspiegel nicht so hoch wäre? Oder möchten Sie vielleicht einfach nur den Weg für Ihre Traumfigur ebnen? Cayenne Pfeffer kann Ihnen dabei helfen.

Paprika – Süß oder scharf?

Paprikaschoten gibt es in vielen Variationen. Gemüsepaprika sind süß und überhaupt nicht scharf. Man isst sie in größeren Mengen und genießt ihren hohen Vitamin-C-Gehalt. Da sie reichlich Carotinoide wie Lycopin, Lutein und Zeaxanthin enthalten, freuen sich Ihre Augen, aber auch Ihr Herz über jede Paprika-Mahlzeit.

Diese sekundären Pflanzenstoffe beteiligen sich außerdem – nicht zuletzt aufgrund ihres stark antioxidativen Potentials - äußerst effektiv am Kampf gegen Prostatakrebs gegen Brustkrebs sowie allgemein gegen oxidativen Stress an allen Ecken und Enden des Organismus.

Chilis hingegen sind kleine scharfe Paprika. Getrocknet und pulverisiert nennt man sie oft auch Cayenne Pfeffer, obwohl sie mit Pfeffer (einer Kletterpflanze aus der Familie der Pfeffergewächse) nichts zu tun haben, sondern genau wie süße Paprika zur Familie der Nachtschattengewächse gehören.

Allerdings nutzt man Cayenne eher als Gewürz in wohldosierten Mengen – weil er so scharf ist. Die Schärfe stammt vom Capsaicin, einem sekundären Pflanzenstoff mit faszinierenden Wirkungen.

Capsaicin – Scharfes Antioxidans

Capsaicin ist farb- und geruchlos. Es ist scharf, aber geschmacksneutral. Capsaicin ist ein Antioxidans. Es kann freie Radikale neutralisieren und damit den Körper vor Schadstoffen schützen.

Je höher der Capsaicin-Anteil in der Chilischote ist, umso schärfer ist sie und umso grösser ist folglich auch ihr antioxidatives Potential.

Wie scharf sind Paprika?

Damit Sie wissen, welche Paprika-Variante wie scharf ist, gibt es die so genannte Scoville-Skala. Sie ist nach ihrem Erfinder, dem Pharmakologen Wilbur L. Scoville benannt. Die Scoville-Skala gibt den Schärfegrad von Paprika und Chilis anhand der so genannten Scoville Heat Units (SHU, Scoville Schärfe Einheiten) an.

Je höher der SHU-Wert, umso mehr Capsaicin ist in der entsprechenden Paprika enthalten und umso schärfeerprobter sollten Sie sein, wenn Sie sie verzehren möchten.

Unter einem SHU-Wert von 16 nimmt man scharfen Geschmack gar nicht wahr. In diesem Bereich sind die Gemüsepaprikasorten angesiedelt.

Chilischoten sind in deutlich höheren Sphären eingeordnet. Ihre Schärfe pendelt zwischen 2.500 und 8.000 SHU – je nach Sorte. Reines Capsaicin hingegen weist einen Scoville-Wert von 16 Millionen auf und ist nicht mehr genießbar.

Aber auch schon weit niedrigere Schärfegrade sind pur kaum mehr erträglich. So liegt Cayenne Pfeffer bei bis zu 50.000 SHU und wer einen Kehlenschneider (Chilischnaps) kippt, mutet seinen Eingeweiden 800.000 SHU zu.

Schärfe macht glücklich

Wenn ein Mensch nun wiederholt scharfe Paprikas zu sich nimmt, werden jedes Mal die Schmerzrezeptoren auf der Zunge stimuliert. Doch gewöhnen sich die Schmerzrezeptoren daran, so dass sie von Chili zu Chili weniger sensibel auf das Schmerzgefühl reagieren.

Es wird sogar angenommen, dass der anfangs noch schmerzhafte Stimulus nach der Gewöhnungsphase ein angenehmes Gefühl auslöst, da der Konsum scharfer Paprika die Ausschüttung von Endorphinen – die oft auch als Glückshormone bezeichnet werden - anregt.

Scharfe Speisen können also glücklich machen oder zumindest die Laune ein wenig heben!

Capsaicin statt Viagra?

Da die Capsaicin-Schärfe gleichzeitig ein heißes Körpergefühl verleiht und die Durchblutung natürlich auch in den Geschlechtsorganen anregt, galt Cayenne schon bei den Azteken als Mittel zur Stärkung von Potenz und Libido.

Kein Wunder serviert man noch heute in Mexiko nahezu alle Speisen mit Cayenne gewürzt - ob es sich nun um Früchte, Fleisch, Bohnen, oder um Schokolade handelt.

Italienische Forscher vom Department of Urology der University of Ferrara wollten es genauer wissen und nahmen deshalb die Auswirkungen von Capsaicin auf die menschliche Liebesfähigkeit schon im Jahr 1994 in einer entsprechenden Studie ("Intraurethrally infused capsaicin induces penile erection in humans") genauer unter die Lupe.

Aus 20 impotenten Testpersonen bildete man vier Gruppen zu je fünf Männern. Die Testpersonen durften nun jedoch kein scharfes Menü verspeisen. Stattdessen erhielten sie entweder eine Capsaicin-Infusion oder eine Salzlösung – und zwar direkt an den Ort des Geschehens, nämlich in die Harnröhre.

Während in der Salzgruppe alles ruhig und entspannt blieb, gab es in der Capsaicin-Gruppe helle Aufregung, da das Capsaicin umgehend zu einer Erektion führte.

Natürlich ist es ein Unterschied, ob man sich nun Capsaicin in die Harnröhre verabreichen lässt oder ob man mal eben zwei Cayenne-Kapseln schluckt. Im letzteren Falle gelangt nicht ganz so viel Capsaicin an den gewünschten Ort, weshalb die Wirkung auch nicht ganz so dramatisch einsetzt.

Doch kämpft nicht jeder gegen eine völlige Impotenz. Und so genügen möglicherweise schon viel geringere Capsaicin-Dosen, wenn es lediglich darum gehen soll, die Müdigkeit eines langen Tages abzuschütteln und den Abend doch noch mit Leidenschaft und Feuer ausklingen zu lassen.

Wenn Capsaicin nun die innere Hitze anfacht, dann ermöglicht das jedoch unter Umständen nicht nur ein erfülltes Liebesleben, sondern außerdem eine einfachere Gewichtskontrolle – mit anderen Worten: Man verliert Gewicht.

Abnehmen mit Capsaicin?

Cayenne Pfeffer oder Chilischoten führen – wie jeder weiß – zu einem temporären Anstieg der Körpertemperatur. Das enthaltene Capsaicin heizt so richtig den Stoffwechsel an und der Energieverbrauch steigt. Man vermutet sogar, dass Capsaicin die Fettverbrennung fördert.

So hat eine Untersuchung an Labormäusen ergeben, dass Capsaicin – sobald es den Dünndarm erreicht hat - die Verbrennung des so genannten braunen Fettgewebes beschleunigt. Die Verstoffwechslung von braunem Fettgewebe zeigt den erhöhten Energiebedarf an und ist ein Zeichen für den kontinuierlich stattfindenden Abbau von Körperfett.

Forscher der Maastricht University bestätigten in einer weiteren Studie – diesmal mit leicht übergewichtigen Menschen - den Verdacht, dass Capsaicin während bzw. nach einer Diät dabei helfen kann, die Fettverbrennung weiter am Laufen zu halten. Die Testkandidaten hatten bei dieser Untersuchung lediglich 135 mg Capsaicin pro Tag eingenommen ("Effect of capsaicin on substrate oxidation and weight maintenance after modest body-weight loss in human subjects").

Capsaicin steigert aber nicht nur Ihren Energieverbrauch und Ihre Fettverbrennung, sondern hemmt überdies auch Ihren Appetit. So stellten die Maastrichter Wissenschaftler in einer weiteren Studie mit dem Titel "Sensory and gastrointestinal satiety effects of capsaicin on food intake" fest, dass der schrumpfende Appetit gemeinsam mit der automatisch darauf folgenden niedrigeren Kalorienaufnahme nach dem Verzehr von scharfen Paprika keine Einbildung ist.

Wenn Sie also Ihr mühsam erreichtes Gewicht nicht wieder verlieren möchten, empfiehlt es sich, über die Einnahme von Cayenne nachzudenken - natürlich immer gemeinsam mit einer gesunden und basenüberschüssigen Ernährung. Auf das Capsaicin-Trio "Fettverbrennung, Appetithemmung und höherer Energieverbrauch" sollten Sie jedenfalls nicht verzichten.

Capsaicin reguliert Ihren Blutzucker

Alle oben genannten Auswirkungen des Capsaicins führen natürlich geradewegs auch zu einem harmonischeren Blutzuckerspiegel. Eine südkoreanische Mäuse-Studie aus dem Jahr 2010 ergab diesbezüglich hochinteressante Ergebnisse ("Dietary capsaicin reduces obesity-induced insulin resistance and hepatic steatosis in obese mice fed a high-fat diet").

Aufgrund ihres Übergewichts litten die Mäuse an sämtlichen Symptomen des metabolischen Syndroms u. a. an einer Insulinresistenz, also einer Vorstufe des Diabetes Typ 2, an Herz-Kreislauf-Problemen sowie an einer Fettleber. Auch waren die Werte der Entzündungsbotenstoffe deutlich erhöht.

Daraufhin gab man den Mäusen Capsaicin. Die Folgen waren erstaunlich: Der zuvor erhöhte Nüchternblutzuckerspiegel sank wieder, der Insulinspiegel ebenfalls, die Glucosetoleranz der Zellen verbesserte sich und die Entzündungsbotenstoffe wurden weniger. Gleichzeitig erholten sich die Leberwerte und die Fettverbrennung stieg.

Aufgrund ihrer Herz-Kreislauf-Beschwerden wäre für die betroffenen Mäuse sicher auch eine Reduzierung der Cholesterinwerte und ferner eine "Blutverdünnung" nicht schlecht gewesen. Darauf gingen die südkoreanischen Wissenschaftler in dieser Studienauswertung leider nicht ein.

Capsaicin schützt Ihre Leber

Der positive Effekt des Capsaicins auf die Leberwerte wurde auch beim International Liver Congress™ 2015 in Wien bestätigt.

Dort berichteten Wissenschaftler davon, dass Capsaicin die Leber vor toxischen Stoffen schützen kann. In Gegenwart von Capsaicin konnten daher Leberschäden durch lebergiftige Substanzen sehr klein gehalten werden.

Auch die Ausbreitung von Leberfibrosen (die fortschreitende Vernarbung von Lebergewebe), die häufig in Leberzirrhosen oder Leberkrebs übergehen, konnte in einem Versuch mit Capsaicin gestoppt werden.

Die Leber ist bekanntlich der Tatort für den Auf- und Abbau des Cholesterins. Ist die Leber gesund, kann sich auch ein erhöhter Cholesterinspiegel wieder einpendeln – wobei Capsaicin ebenfalls behilflich sein kann.

Capsaicin senkt Cholesterin-Spiegel

Im Jahr 2006 wurde im British Journal of Nutrition eine australische Studie der University of Tasmania veröffentlicht, in der ein möglicher Einfluss von Capsaicin auf den Cholesterinspiegel untersucht wurde ("Effects of daily ingestion of chilli on serum lipoprotein oxidation in adult men and women").

Die randomisierte Cross-Over-Studie sollte die Auswirkungen eines regelmäßigen Chili-Verzehrs auf den Cholesterinspiegel (insbesondere auf den Status des oxidierten Cholesterins) ans Tageslicht bringen. Die Teilnehmer aßen daraufhin täglich 30 Gramm scharfe Paprika. Die Kontrollgruppe hingegen durfte keinesfalls scharfe Paprika essen.

Nach vier Wochen lag der Wert des oxidierten Cholesterins in der Chili-Gruppe niedriger als in der chilifreien Gruppe. Die Zeitspanne, bevor die Oxidation von Cholesterin einsetzt, war in der Chiligruppe deutlich länger als in der Kontrollgruppe.

Diese Ergebnisse zeigen, dass die Einnahme von Capsaicin eine sehr gute und einfache und vor allem nebenwirkungsfreie Möglichkeit darstellen könnte, den Cholesterinspiegel zu mäßigen.

Was nun die Blutverdünnung angeht, so hatten Forscher aus Taiwan und China schon viele Jahre zuvor entdeckt, dass Capsaicin auch erfolgreich das Blut verdünnen kann.

Capsaicin als Blutverdünner

Menschen, die schon einmal einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hatten, müssen meist sog. Antikoagulantien einnehmen. Dabei handelt es sich um Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung. Umgangssprachlich nennt man diese Arzneimittel auch Blutverdünner.

Sie sollen Thrombosen und damit einen neuen Infarkt verhindern. Auch bei manchen Herzrhythmusstörungen oder nach Operationen und bei Bettlägerigkeit werden diese Medikamente häufig eingesetzt.

Manchmal ist es einfach "nur" Aspirin, das der Patient von nun an täglich schlucken soll. In vielen anderen Fällen werden auch Cumarinderivate verordnet. Diese wirken sich jedoch negativ auf die Knochengesundheit aus.

Als sog. Vitamin-K-Antagonisten heben sie die knochenfreundliche Wirkung des Vitamin K auf. Vitamin K ist u. a. für den Einbau von Calcium in die Knochen zuständig. Wenn Vitamin K nun nicht mehr wirken kann, fehlt den Knochen das Calcium.

Daher ist Osteoporose eine bekannte Nebenwirkung der Vitamin-K-Antagonisten.

Aspirin hingegen reizt bekanntermaßen die Magenschleimhaut, so dass Magen-Darm-Beschwerden die Folge einer regelmäßigen Aspirineinnahme sein können.

Die schulmedizinischen Lösungen zur Blutverdünnung sind also nicht wirklich zufrieden stellend. Eine naturheilkundliche Alternative bzw. Begleittherapie, die wenigstens eine geringere Arzneimitteldosis nach sich ziehen könnte, bietet das Capsaicin.

Schon im Jahre 1985 untersuchten Wissenschaftler vom Taiwaner China Medical College in Zusammenarbeit mit der National Taiwan University die antithrombotischen ("blutverdünnenden") Fähigkeiten von Capsaicin an Mäusen. In ihrer Studie "

Antithemostatic and antthrombotic effects of capsaicin in comparison with aspirin and indomethacin" verglichen sie die blutverdünnende Wirkung des Capsaicins mit derjenigen von Aspirin bzw. Indometacin (einem Entzündungshemmer, der häufig bei Arthritis verabreicht wird).

Capsaicin konnte in dieser Studie mit einer Dosis von 25 mg/kg Körpergewicht den Tod verhindern, während die Kontrollgruppe an Lungenembolie verstarb. Weder Aspirin noch Indometacin erzielten vergleichbare Ergebnisse, nicht einmal bei Dosen von 200 mg/kg Körpergewicht.

Die Taiwaner Forscher stellten außerdem fest, dass Capsaicin offensichtlich zwar eine Thrombose verhindern kann, gleichzeitig jedoch die Blutgerinnung nicht negativ beeinflusste. Schneidet man sich also in den Finger, dann kann der Körper trotz Capsaicin nach wie vor die Blutung rasch stoppen.

Unter dem Einfluss der üblichen Blutverdünner kann dieser Prozess nur deutlich verlangsamt stattfinden.

Adam Murray von der University of Tasmania in Australien bestätigte die antikoagulative ("blutverdünnende") Wirkung des Capsaicins in seiner 2009 in der Fachzeitschrift Thrombosis Research veröffentlichten Studie "Effect of capsaicin and dihydrocapsaicin on in vitro blood coagulation and platelet aggregation".

Wenn man nun jedoch an den unglaublich scharfen Geschmack und das brennende Mundgefühl nach dem Verzehr einer Chili denkt, könnte man vermuten, dass Capsaicin ja durchaus als Blutverdünner fungieren mag, dafür aber sicher dem Magen schadet und damit womöglich ähnlich ungünstig zu bewerten ist wie Aspirin. Das Gegenteil ist der Fall.

Capsaicin schützt den Magen

Capsaicin hat eine magenschützende Wirkung. Bereits im Jahr 1995 führte man zu diesem Thema am National University Hospital in Singapur eine Untersuchung mit dem Titel "Chili protects against aspirin-induced gastroduodenal mucosal injury in humans" an achtzehn freiwilligen und bislang gesunden Testpersonen durch.

Die Wissenschaftler wollten prüfen, ob und inwieweit scharfe Paprika die Magenschleimhaut schützen können. Dazu nahmen die Personen der Testgruppe 20 Gramm Chili mit 200 ml Wasser zu sich. Die Kontrollgruppe trank nur das Wasser.

Eine halbe Stunde später schluckten beide Gruppen 600 mg Aspirin, was eine eindeutig magenirritierende Dosis darstellt.

Sechs Stunden später wurden die Teilnehmer einer Magenspiegelung unterzogen. Mit Hilfe eines Punktesystems bewertete man den Zustand der Magenschleimhaut. Dabei galt: Je höher die Punktezahl, umso schwerer die Schäden der Magenschleimhaut.

Während jene Personen, die nur Aspirin eingenommen hatten, vier Punkte für ihre geschädigte Magenschleimhaut erhielten, fand man in der Chili-Gruppe kaum Magenschleimhautschäden und konnte den glücklichen Teilnehmern in dieser Kategorie daher durchschnittlich nur 1,5 Punkte geben.

Capsaicin kann folglich die Magenschleimhaut vor Schäden durch z. B. Aspirin oder andere irritierende Stoffe schützen.

Capsaicin bei Magengeschwüren

Wie sieht es aber nun bei Menschen aus, die bereits unter einem Magengeschwür leiden? Müssen sie das scharfe Capsaicin meiden? Sicher verstärken seine brennenden Eigenschaften das Problem, könnte man meinen. Doch weit gefehlt! Auch hier trifft das Gegenteil zu.

Capsaicin kann sogar die Heilung von Magengeschwüren beschleunigen – und zwar sehr viel besser als die üblicherweise bei Magengeschwüren verordneten Medikamente (z. B. H2-Rezeptorantagonisten, welche die Bildung von Magensäure hemmen).

Schon in der Juniausgabe des gastroenterologischen Fachmagazins "Gut" aus dem Jahr 1996 wurde eine entsprechende Studie veröffentlicht, die sich der Wirkung des Capsaicins auf Magengeschwüre widmete ("Effect of capsaicin and cimetidine on the healing of acetic acid induced gastric ulceration in the rat").

Die beteiligten Forscher beobachteten, welche Variante eher zu einer Heilung eines Magengeschwürs beiträgt: Die Einnahme von Capsaicin, die Einnahme von Cimetidin (ein Vertreter der obengenannten H2-Rezeptorantagonisten) oder beides kombiniert.

Nach einer Woche untersuchte man die Testkandidaten und stellte fest, dass in allen drei Gruppen eine Heilung des Geschwürs eingesetzt hatte. Allerdings konnte Capsaicin die Heilung deutlich besser beeinflussen als die kombinierte Einnahme von Capsaicin und Cimetidin.

Das Medikament scheint also die heilfördernde Wirkung von Capsaicin geradewegs zu hemmen, was daran liegt – so die Forscher – dass Capsaicin die Durchblutung der Magenschleimhaut fördert (was den Heilprozess beschleunigt), nicht aber die Magensäureproduktion beeinträchtigt.

Cimetidin jedoch bewirkt genau das Gegenteil, drosselt also sowohl die Durchblutung der Magenschleimhaut als auch die Bildung der Magensäure.

Sie sehen also, beide Mittel wirken. Capsaicin tut dies jedoch, indem es die Selbstheilungskraft steigert (die Durchblutung verbessert) und keine negativen Begleiterscheinungen mit sich bringt.

Cimetidin und ähnliche Medikamente wirken nur durch die Hemmung der Magensäureproduktion. Genau das aber mag vorerst die Magenschleimhaut zwar entlasten, bringt aber auch langfristig alle negativen Begleiterscheinungen einer zu geringen Magensäureproduktion mit sich, wie z. B. eine mangelhafte Mineralstoffresorption, eine mögliche Osteoporose sowie ein Vitamin-B12-Mangel und all seine neurologischen Folgen.

Ferner führt eine derartige Medikation natürlich nicht zu einer dauerhaften Heilung, da die Magensäureproduktion nach Absetzen der Medikamente ja sofort wieder startet – und zwar nicht selten stärker als je zuvor.

Dann aber ist die Magenschleimhaut nicht nur dem Reiz der Magensäure ausgesetzt, sondern ist inzwischen – dank der Wirkung des Medikamentes – jetzt auch schlechter durchblutet, was die Anfälligkeit des Magens erhöht.

Und wenn Sie wirklich Pech haben, dann gehören Sie zu jenen Patienten, denen die Einnahme der H2-Rezeptorantagonisten eine erektile Dysfunktion – sprich eine Erektions- bzw. Potenzstörung – beschert.

Auch hier haben wir also wieder eine völlig gegensätzliche Wirkung zum aphrodisierenden Capsaicin, wenn Sie sich bitte an die oben erwähnte italienische Studie erinnern möchten.

Falls Sie nun ein Magengeschwür ihr Eigen nennen sollten und bereits Medikamente nehmen, die Ihre Magensäurebildung hemmen, dann sollten Sie diese natürlich nicht eigenmächtig absetzen. Befragen Sie dazu Ihren Therapeuten.

Da Capsaicin jedoch die Wirkung des Medikaments nicht beeinträchtigt, aber gleichzeitig die Gesundheit der Magenschleimhaut unterstützt, könnte es problemlos als naturheilkundliche Begleittherapie eingenommen werden und damit die Gesamtsituation verbessern.

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