Thema der Woche | Gelenkschmerzen

Gelenkschmerzen: Nicht immer Arthritis & Co.

Das Knie schmerzt beim Auftreten, die Schulter scheint irgendwie steif oder die Hüfte macht Probleme: Gelenkschmerzen sind immer häufiger und betreffen längst nicht mehr nur Senioren oder Sportler. Die Ursache ist in unserem modernen Lebensstil zu suchen. Bewegung ist nicht mehr selbstverständlich und viele Menschen verbringen den ganzen Tag am Schreibtisch.

Doch auch wer körperlich arbeitet, tut sich nicht immer Gutes, belastet den Bewegungsapparat häufig nur einseitig und stresst infolgedessen seine Gelenke. Ähnliches gilt auch für manche Arten des Fitnesstrainings.

Die Folge: Ungenutzte Muskelgruppen verkümmern, der Bewegungsapparat wird insgesamt geschwächt und es kommt zu einer ungesunden Körperhaltung mit Muskelverspannungen und Gelenkproblemen.

Diese wiederum verursachen Schmerzen. Automatisch nimmt man eine Schonhaltung ein. Jetzt aber werden andere Muskeln und Gelenke des Körpers überbelastet und auch diese beginnen nun zu schmerzen.

Wer dann auch noch an Übergewicht leidet, wird seine Gelenkschmerzen so schnell nicht wieder los – es sei denn, er oder sie ändert etwas.

Schmerzmittel verschlimmern oft das Problem

Wichtig ist, dass Schmerzmittel bei Gelenkentzündungen und allgemein bei Beschwerden am Bewegungsapparat nur eingeschränkt zu empfehlen sind.

Wenn es gar nicht anders geht, können Betroffene einige Tage lang ein Medikament einnehmen. Das bekämpft jedoch nicht die Ursachen, sondern hebelt einfach nur die Schmerzmechanismen aus.

Dabei ist Schmerz, so unangenehm er auch ist, eigentlich etwas Sinnvolles. Er zeigt uns an, dass im Körper etwas nicht stimmt. Wenn man ihn jedoch medikamentös "ruhig stellt" und danach weitermacht wie bisher, bleibt die eigentliche Schmerzursache bestehen.

Sobald man das Medikament absetzt, kommt der Schmerz zurück. Irgendwann hilft das Mittel in der ursprünglichen Dosis nicht mehr, man nimmt höhere Dosen und rutscht schnell in eine Tablettenabhängigkeit.

Cortisoninjektionen sorgen ebenfalls für eine kurzfristige Linderung. Da sie die körpereigene Reaktion auf die Entzündungsursachen aber nur unterdrücken und mit der Spritze auch Krankheitserreger in das betroffene Areal gelangen können, sind sie mit äusserster Vorsicht zu geniessen.

Was aber kann man nun selbst tun, um Gelenkschmerzen Einhalt zu gebieten? Unsere folgenden Tipps und Hausmittel helfen Ihnen weiter:

Ein starkes Immunsystem kann Entzündungen im Körper verhindern und wirkungsvoll bekämpfen. Dafür ist eine gesunde Darmflora unerlässlich, denn sie wird auch als "Sitz des Immunsystems" bezeichnet.

Um die Darmflora zu stärken, ist eine ballaststoffreiche Ernährung wichtig. Zucker und andere isolierte Kohlenhydrate (Back- und Teigwaren aus hellen Mehlsorten, weisser Reis, Stärke) sollten hingegen nur selten auf dem Speiseplan stehen.

Zusätzlich greift man zu hochwertigen Probiotika. Dabei handelt es sich um eine Kombination nützlicher Bakterienstämme, die in einer gesunden Darmflora vorhanden sein sollten.

Probiotika wirken überdies nachweislich entzündungshemmend.

Mit "Probiotika" sind hier übrigens nicht die sogenannten "probiotischen" Produkte aus dem Milchregal im Supermarkt gemeint, sondern hochwertige Nahrungsergänzungsmittel in Kapselform (z. B. Combi Flora) oder Flüssigform (z. B. Hulup), die auch dann eingesetzt werden, wenn die Darmflora beispielsweise nach einer Antibiotikatherapie saniert werden soll.

Tipp 1: Kohlwickel bei Gelenkschmerzen

Der Kohlwickel ist eine uralte Heilmethode, die bei Gelenkschmerzen hilft, z. B. bei Arthrose oder Rheuma.

Walken Sie hierbei Kohlblätter mit einem Nudelholz oder einer Flasche, bis der Saft austritt.

Anschliessend legen Sie mehrere Lagen der Blätter auf das schmerzende Gelenk, geben ein Baumwolltuch darüber und fixieren das Ganze mit einer Mullbinde (Gaze). Die Einwirkzeit beträgt mindestens zwei Stunden.

Bei akuten Gelenkschmerzen sollte der Kohlwickel ein Mal pro Tag angewandt werden – am besten ist es, ihn über Nacht einwirken zu lassen.

Doch es gibt noch viele weitere Wickel, die den Gelenken gut tun, z. B. der Quarkwickel oder auch der Beinwellwickel.

Tipp 2: Beinwell stillt Gelenkschmerzen

Die Arzneipflanze Beinwell (Symphytum officinale) wirkt bei Gelenkschmerzen schmerzstillend, entzündungshemmend und abschwellend.

Beinwellwurzel-Extrakte werden äusserlich in Form von Salben und Umschlägen eingesetzt.

Tipp 3: Astaxanthin stoppt Gelenkentzündungen

Astaxanthin ist ein natürlicher Farbstoff in manchen Algen, Meeresfrüchten oder auch im Lachs. Es handelt sich um ein leistungsstarkes Antioxidans, das chronische Entzündungsprozesse lindern und Gelenkschmerzen reduzieren kann.

Selbst Menschen, die seit Jahrzehnten an Arthrose oder Arthritis leiden, können durch die Einnahme von Astaxanthin viel zu ihrem Wohlbefinden beitragen. 

Die empfohlene Dosis liegt bei 4 bis 12 mg pro Tag. Detaillierte Informationen finden Sie hier: Astaxanthin – Das Super-Antioxidans.

Tipp 4: MSM bessert Gelenkschmerzen

Methylsulfonylmethan – kurz MSM – ist eine organische Schwefelverbindung, die sich besonders positiv auf die Gelenkgesundheit auswirkt.

MSM kommt daher bei diversen Gelenkbeschwerden, z. B. Arthritis oder Arthrose, zum Einsatz, da es die Schmerzsymptomatik drastisch verbessern kann.

So konnte in einer Studie mit Knie-Arthrose-Patienten gezeigt werden, dass sich bei konsequenter Einnahme von 6 g MSM pro Tag über 14 Wochen eine deutliche Linderung der Gelenkschmerzen einstellte.

Zusätzlich kann MSM-Gel äusserlich einmassiert werden.

Tipp 5: Afrikanische Teufelskralle mindert Gelenkschmerzen

Die Afrikanische Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) wirkt entzündungshemmend und schmerzstillend.

Die Wurzel dieser Heilpflanze ist somit ein bewährtes Heilmittel bei Arthrose, Rheuma und degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates – die Beweglichkeit der Gelenke wird gefördert und die Gelenkschmerzen werden gemindert.

Bei Beschwerden des rheumatischen Formenkreises können Sie die Afrikanische Teufelskralle in Form von Tabletten oder auch als Tee anwenden.

Tipp 6: Weihrauch wirkt gegen Gelenkentzündungen

Weihrauch ist eine vielseitige Heilpflanze, die mitunter bei Gelenkschmerzen wahre Wunder vollbringt – Boswellia serrata gilt als die wirksamste Weihrauchart.

In klinischen Untersuchungen konnte bei Patienten mit rheumatoider Arthritis durch eine Behandlung mit Weihrauchsalbe ein Rückgang der Schwellung, der Gelenkschmerzen und der Gelenksteifigkeit von bis zu 70 Prozent festgestellt werden.

Die Weihrauchsalbe wird aber auch bei Arthrose und Rheuma sowie bei Knochenbrüchen und Psoriasis erfolgreich eingesetzt.

Denken Sie überdies daran, dass Sie auch durch die Ernährung Ihre Gelenkgesundheit positiv beeinflussen können.

Tipp 7: Die richtige Ernährung bei Gelenkschmerzen

Inhaltsstoffe in tierischen Produkten wie Fleisch, Eiern und Milcherzeugnisse können Entzündungen auslösen und damit Gelenkschmerzen verschlimmern.

Allen voran sei die Arachidonsäure genannt, die entzündliche Prozesse im ganzen Körper fördert. Daher empfehlen inzwischen sogar Ärzte ihren Rheuma-Patienten, nach Möglichkeit auf arachidonsäurereiche Lebensmittel zu verzichten.

Besonders hohe Gehalte sind zum Beispiel in Schweineschmalz (1.700 mg/100 g), Kalbsleber (352 mg/100 g) und Eigelb (254 mg/100 g) zu finden.

Die schädliche Wirkung der Arachidonsäure kann durch ausreichende Omega-3-Fettsäuren-Mengen jedoch zumindest teilweise wieder ausgeglichen werden.

Tipp 8: Omega-3-Fettsäuren lindern Gelenkschmerzen

In zahlreichen wissenschaftlichen Studien konnte nachgewiesen werden, dass Omega-3-Fettsäuren anti-entzündliche Eigenschaften besitzen und z. B. auf die Gelenkschmerzen einer Arthritis eine äusserst positive Wirkung haben.

Omega-3-Fettsäuren sind beispielsweise in fettem Seefisch enthalten. Zu den pflanzlichen Omega-3-Quellen zählen Hanf- und Leinöl, Hanf- und Leinsaat sowie Chia-Samen.

Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren garantieren eine regelmässige und ausreichende Versorgung in höheren Dosen, wie z. B. das bekömmliche und hoch bioverfügbare Krillöl oder auch das vegane DHA-Algenöl.

Zu den entzündungshemmenden Lebensmitteln zählen ausserdem Zwiebeln, Knoblauch und Kirschen. Weitere Tipps für die richtige Ernährung bei Gelenkschmerzen und -entzündungen finden Sie in unserem Artikel Entzündungshemmende Ernährung.

Auch eine Übersäuerung kann Entzündungen verursachen oder verschlimmern, wie Sie hier nachlesen können: Warum basische Ernährung gesund ist.

Tipp 9: Zink gegen Gelenkschmerzen

Patienten mit schmerzenden Gelenkerkrankungen wie der Rheumatoiden Arthritis weisen oft eine sehr niedrige Konzentration wichtiger Spurenelemente wie Kupfer oder Eisen im Blut auf.

Als besonders charakteristisch gelten die niedrigen Zinkwerte. Das liegt mitunter daran, dass viele Rheumamedikamente zu einem Zinkmangel führen. Besonders viel Zink enthalten Meeresfrüchte (z. B. Krabben), aber auch Paranüsse, Haferflocken, Linsen und weisse Bohnen.

Wenn Sie chronische Gelenkschmerzen haben, sollten Sie Ihren Körper durch eine ausreichende Zufuhr von Zink in Form eines natürlichen Nahrungsergänzungsmittels zusätzlich unterstützen, da mit der Nahrung ein einmal bestehender Mangel nur sehr langsam behoben werden kann.

Lesen Sie auch, wie Sie einen Zinkmangel beheben

Tipp 10: Vitamin E schützt die Gelenke

Das Vitamin E wird nicht ohne Grund als Gelenkschutz bezeichnet.

Wenn Sie unter entzündlichen Gelenkerkrankungen mit Gelenkschmerzen leiden, können Sie sich die entzündungshemmende Wirkung von Vitamin E zunutze machen.

Des Weiteren ermöglicht die Einnahme von Vitamin E häufig, dass der Patient die Dosis der üblicherweise verordneten Rheuma-Medikamente reduzieren kann.

Vitamin E ist vor allem in Pflanzenölen (insbesondere im Weizenkeimöl) und Nüssen enthalten – die empfohlene Tagesmenge liegt etwa bei 12-24 mg. So reichen beispielsweise 50 g Mandeln oder 40 ml Keimöl aus, um die empfohlene Tageszufuhr zu decken.

Tipp 11: Bewegung bei Gelenkschmerzen

Ein geschulter Physiotherapeut erkennt schnell, wo im Bewegungsapparat Über- und Fehlbelastungen sichtbar werden. Mit gezieltem Training können Betroffene diesen Entwicklungen gegensteuern.

Möglicherweise sind auch Schuheinlagen oder andere Hilfsmittel empfehlenswert, um den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Sport ist bei Gelenkproblemen zwar sinnvoll, sollte aber unter professioneller Aufsicht erfolgen. Das kann etwa ein zertifizierter Fitnesstrainer sein, der in einem Vorgespräch über sämtliche Beschwerden informiert werden muss.

Sportarten wie Jogging belasten die Gelenke sehr stark. Besser geeignet sind etwa Nordic Walking oder – optimal bei Gelenkproblemen – schwimmen und Wassergymnastik! Im Wasser trainieren Sie zwar die Muskulatur, belasten die Gelenke jedoch wesentlich weniger als "an Land".

Doch gibt es auch wasserferne Sportarten, welche die Gelenke schonen.

Das Schwingen auf dem Trampolin ist in diesem Sinne nicht nur ein optimales Training für die Balance, sondern stärkt durch das Auf und Ab auch die Rückenmuskulatur, ohne dabei die Gelenke zu belasten.

Perfekt sind bei immer wiederkehrenden Gelenkschmerzen ferner Bewegungstherapien geeignet wie z. B. nach der Feldenkrais-Methode oder auch nach Helga Pohl.

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